Modul 3: Wo bleibt mein Geld? Über den Umgang mit dem eigenen Einkommen

Baustein 1: Einnahmen und Ausgaben – über den Umgang mit dem eigenen Geld

Zielgruppe: Sek. I, Klasse 8 – 10

Dauer: Je nach Umfang der ausgesuchten Aufgaben 45 – 360 Minuten; Zusatzvorschlag „Film, Plakate und Ausstellung“ = Aufgabensammlung 2 / Nr. 8 im Kunstunterricht = 6 – 8 Unterrichtsstunden

Materialien,  Methoden:  Einführungstext,  Arbeitsblätter,  Aufgabensammlungen,  Filmvorschlag, Projektvorschlag Kunst, Checkliste, Fallbeispiel; Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit, Tabellenerstellung, Entwicklung von Präsentationen, Erstellen von Texten, Mindmaps, Wortwolken, eigene Recherche der SuS, Arbeit mit Checkliste und Fallbeispiel

Schulfächer: Deutsch, Ethik, Sozialwissenschaften / Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft-Arbeit-Technik, Kunst

Einführungstext

Das Taschengeld ist für viele Jugendliche ihre wichtigste Einnahmequelle. Es wird monatlich oder wöchentlich bezahlt, meist in bar, manchmal überweisen die Eltern das Taschengeld aber auch auf ein bereits vorhandenes Giro-Konto oder Sparbuch der Jugendlichen. Der Betrag ändert sich nur selten. Warum also sollten sich Jugendliche überhaupt damit beschäftigen?

Zum einen ist das Taschengeld oft nicht die einzige Finanzquelle. Dazu kommen zum Beispiel noch Geldgeschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten, finanzielle Belohnungen für gute schulische Leistungen oder kleine Zuwendungen von Verwandten anlässlich von Besuchen oder Familientref- fen. Auch haben manche Jugendliche kleine Nebenjobs oder arbeiten in den Schulferien. Da ist es gut, einen Überblick über die eigenen Einnahmen zu haben.

Zu den Einnahmen kommen aber auch die Ausgaben. Und hier wird es interessant: Denn die Ausga- ben sollten nie höher als die Einnahmen sein. Wer bei den Ausgaben leicht den Überblick verliert und seinen Einnahme-Rahmen überschreitet, sollte das richtige Geldausgeben auf jeden Fall trainieren!

Ja, es klingt vielleicht spießig, aber Übung hilft! Ein Finanzplan und das Führen eines Haushalts- buchs, in den über einen längeren Zeitraum jeden Tag die Einnahmen und Ausgaben eingetragen werden, trainiert auch für die Zukunft. Denn spätestens mit dem Auszug aus dem elterlichen Haus- halt und dem Bezug der ersten eigenen Wohnung geht es nicht mehr nur um das Taschengeld, son- dern um das eigenverantwortliche Managen des eigenen Geldbudgets: Es muss für Miete, Strom und andere anstehende Ausgaben ausreichen. Da ist es gut, wenn auf Erfahrungen zurückgegriffen werden kann, die schon in der Schule im Umgang mit Taschengeld und Co kennengelernt wurden.

Übrigens: Haushaltsbücher gibt es auch als kostenlose Apps! So kann man auch unterwegs Ausgaben eintragen und sich schnell einen Über- blick verschaffen, wieviel Geld im Monat noch übrig ist. Manche Bank- Apps schicken Nachrichten, wenn Geld auf dem Girokonto eingeht oder warnen, wenn das Konto fast leer ist. Eine kontenunabhängige App, mit der z. B. auch Auswertungen für die vergangenen Monate möglich sind, gibt es hier: https://www.geldundhaushalt.de/finanzwissen/der- finanzchecker-ausgabenkontrolle-immer-dabei/

Arbeitsblatt 1: Einnahmen versus Ausgaben

Erstelle einen persönlichen Einnahmenplan

Notiere zunächst deine regelmäßigen Einnahmen (z. B. Taschengeld, Nebenjob). Überlege und kalkuliere, wieviel Geld aus anderen Quellen dazukommen könnte (z. B. Geldgeschenke zum Geburtstag, Jobben in den Schulferien). Unterscheide dabei regelmäßige und unregelmäßige Einnahmen. Rechne anschließend in der Spalte „Gesamte Monatseinnahmen“ deine voraussichtlichen Einnahmen des jeweiligen Monats und in der Zeile „Gesamte Jahreseinnahmen einer Rubrik“ die jährlichen Einnahmen einer Einnahmequelle aus. Gib zuletzt dein voraussichtliches komplettes Jahreseinkommen an.

Regel­mäßige Ein­nah­men

Un­regel­mä­ßige Ein­nah­men

Mo­nat

Tasch­en­geld

Neben­job

etc.

Geld­ge­schenk

Sons­tiges

Ge­sam­te

Mo­nats­ein­nah­men

Januar

Februar

März

April

Juni

Juli

August

Sep­tem­ber

Ok­to­ber

No­vem­ber

Dezem­ber

Ge­samte Jahr­es­ein­nah­men ei­ner Ru­brik

Ge­sam­te Jahr­es­ein­nah­men:

Aufgabensammlung 1: Reicht dein Geld für deine Ausgaben aus?

  1. Erstelle deinen persönlichen Ausgabeplan
    Überlege, wie du dein Geld verwenden willst und notiere zunächst deine Wünsche oder Pläne für die nächsten 12 Monate.Welche Ausgaben sind wichtig für dich, welche nicht ganz so wichtig? Nach welchen Kriterien möchtest du deine Kaufentscheidungen treffen? Willst du auch Geld beiseitelegen und sparen? Wenn ja: Wofür möchtest du sparen? Notiere deine Antworten auf alle Fragen auf einem Extrablatt.Entwerfe danach für deine monatlichen Ausgaben eine Tabelle. Unterscheide in der Tabelle nach regel- mäßigen Ausgaben (zum Beispiel für dein Handy oder Mitgliedsbeiträge im Sportverein) und unregelmäßigen Ausgaben, für die du Durchschnittswerte eintragen kannst (z. B. Bekleidung, Snacks, Bücher oder Ausgehen / Freizeit, größere Wünsche wie Konzert oder Reisen).Zum Schluss vergleiche deinen Einnahmeplan aus dem Arbeitsblatt 1 mit deinem Ausgabeplan: Liegen deine Ausgaben im Rahmen der Einnahmen? Wenn nicht: Was könntest du tun?Notiere deine Ergebnisse und Antworten auf dem Extrablatt.
  2. Lies den Einführungstext. Beantworte die folgenden Fragen auf einem Extrablatt:
    Welche Vorteile und welche Nachteile könnte es haben, einen Haushaltsplan über seine Einnahmen und Ausgaben zu erstellen? Was ist ein Haushaltsbuch? Was ist der Unterschied zwischen einem Haushaltsplan und einem Haushaltsbuch? Kann man ein Haushaltsbuch auch mit einer App führen? Recherchiere dazu im Internet.Recherchiere, ob es solche Apps kostenlos gibt und wer sie anbietet, nenne dazu 2 Anbieter-Beispiele. Würdest du ein solches Angebot nutzen wollen? Begründe deine Meinung und nenne dabei deine Argumente. Notiere alles auf einem Extrablatt.
  3. Hier bist du gefragt! Was würdest du tun oder raten?
    Beantworte die folgenden Fragen in Stichworten auf einem Extrablatt und tausche dich dann mit deinem Sitznachbarn aus. Diskutiert eure Ergebnisse abschließend im Klassenplenum:

    • Nicole hat demnächst Geburtstag. Ihre Freundin Bella möchte ihr etwas schenken, aber es ist kurz vor Monatsende und sie hat kein Geld mehr. Was kann Bella tun?
    • Josy möchte unbedingt zu einem Konzert gehen. Die Karten sind leider sehr teuer, sie kosten soviel wie Josy in 3 Monaten Taschengeld erhält! Josy hat das Geld nicht, sie ist schon wieder pleite. Soll sie sich das Geld von ihrer Mutter oder einem Freund leihen? Was rätst du ihr?
    • Lennart wird demnächst 18 Jahre alt. Er hat eine Musikanlage gesehen, die ihm sehr gut gefällt. Allerdings kostet sie 500 €. Der Verkäufer hat gesagt, dass er nach seinem Geburtstag die Anlage auf Raten kaufen kann, die erste Rate ist auch erst 3 Monate später fällig. Soll Lennart das Angebot annehmen? Begründe deine Meinung.

Aufgabensammlung 2: Umwelt und Nachhaltigkeit beim Konsumieren und Kaufen

Bearbeite die folgenden Aufgaben auf einem Extrablatt:

  1. Welche Kriterien sind für deine Kaufentscheidungen wichtig? Worauf achtest du besonders? Nenne mindestens 3 Kriterien zu je einem Produkt Deiner Wahl aus den Bereichen Bekleidung, Lebensmittel und Telekommunikation und begründe die Auswahl deiner Kriterien.
  2. Was macht foodwatch? Recherchiere unter www.foodwatch.de. Ist foodwatch unabhängig und wie finanziert sich die Organisation? Fasse deine Ergebnisse in frei gewählter Form zusammen, beschreibe dabei eine aktuelle Meldung oder Aktion der Homepage von foodwatch.
  3. Was findest du unter  www.lebensmittelklarheit.de? Recherchiere dazu. Welche Organisation betreibt dieses Portal und womit befassen sich die Akteure? Recherchiere und fasse deine Ergebnisse und Meinung zusammen, beschreibe dabei mindestens eine aktuelle Meldung.
  4. Was ist ein Saison-Kalender für Obst und Gemüse? Wo finde ich sowas? Könnte es sinnvoll sein, Lebensmittel vorwiegend nach den Kriterien „Regional“ und „Saisonal“ auszusuchen? Notiere deine Ergebnisse und Argumente.
  5. Mehr als 90% unserer Bekleidung wird in Asien produziert. Informiere dich zum Thema Bekleidungsproduktion in Asien. Recherchiere und informiere dich zu den Aspekten „Arbeitsbedingungen der Beschäftigten“ und „Umweltauswirkungen der Textilproduktion“ auf den Webseiten des Umweltbundesamtes, von Greenpeace und Adidas. Fasse deine Ergebnisse in einem Kurzvortrag, einem Text oder einer Kurzpräsentation zusammen.
  6. Die 16-jährige Berivan hat sich gründlich über die Lebensbedingungen von Kakaobauern weltweit informiert. Sie hat beschlossen, nur noch solche Schokolade zu kaufen, die mit dem Fair-Trade Siegel gekennzeichnet ist. Was ist Fair Trade, wie sieht das Siegel aus, welche Bedingungen müssen für die Siegelverleihung erfüllt sein? Welche Meinung hast du zur Entscheidung von Berivan?
  7. In Berlin hat im Jahr 2014 der erste Laden „Original Unverpackt“ eröffnet. In diesem Geschäft werden Lebensmittel wie z. B. Nüsse, Öle und Haferflocken, aber auch Reinigungsmittel und Kosmetik komplett ohne Einwegverpackung verkauft. Die Kunden bringen ihre Verpackung selbst mit oder kaufen sie im Laden für die eigene dauerhafte Benutzung, zum Beispiel Gläser, Jutebeutel oder Baumwollsäckchen. Warum gibt es diesen Laden? Recherchiere dazu. Die Produkte sind etwas teurer als in anderen Läden. Überlege, ob bzw. was du dort einkaufen würdest, stelle deine Meinung dar und begründe sie.
  8. Der Dokumentar-Film „A Plastic Ocean“ zeigt in eindringlichen Bildern, wie dramatisch das Plastikmüll-Problem in unseren Meeren tatsächlich ist. Er erinnert daran, wie zerstörerisch unsere Wegwerfkultur für unseren Planeten ist.
  9. Bereitet euch für den Film vor, indem ihr in Kleingruppen zum Thema „Plastikmüll in den Meeren“ recherchiert und Notizen macht. Was erwartet ihr von dem Film, welche Fragen habt ihr?Seht euch danach den Film an, notiert dabei mindestens 5 besonders eindrückliche Aussagen oder Bilder.Diskutiert nach dem Film eure Eindrücke.Gestaltet in Gruppen ein Plakat oder einen Flyer für eure Mitschüler und Mitschülerinnen aus anderen Klassen, um sie über das Thema zu informieren. Überlegt dabei, was man tun kann, um Plastikmüll zu reduzieren und macht mindestens 3 Vorschläge, die jeder Verbraucher und jede Verbraucherin ohne große Mühen oder Kosten nutzen kann. Die Vorschläge könnt ihr in das Plakat einbauen oder in einen ergänzenden Text, der zusätzlich zum Plakat aufgehängt wird.Vielleicht können die Plakate in der Schule zum Beispiel in einer Flur- Ausstellung aufgehängt werden?

Arbeitsblatt 2: Checkliste – Tipps zum Sparen und Planen im Alltag

Teilt euch in Gruppen auf. Lest die untenstehende Checkliste. Führt euch vor Augen und besprecht, was mit den einzelnen Tipps gemeint ist. Was findet Ihr gut und was weniger überzeugend? Sucht fünf Tipps heraus, die euch besonders gut gefallen und die Ihr für besonders sinnvoll haltet. Ihr könnt auch eigene Ideen und Tipps einfügen. Kreuzt eure Auswahl an. Überlegt, wie Ihr Euren Mitschülerinnen und Mitschülern diese fünf Tipps am besten und überzeugendsten präsentieren könnt und setzt eure Idee um. Diskutiert eure Ergebnisse im Plenum.

  • Regelmäßiges, d. h. tägliches Führen eines Haushaltsbuches.
  • Für unregelmäßige Ausgaben: Verfügbares Monatsbudget in Wochen aufteilen.
  • Abhebungen nur am Geldautomaten der Hausbank oder bei Verbundbanken.
  • Beim Abheben einen bestimmten Rhythmus einhalten, z. B. nur einmal pro Woche einen festen Betrag abheben und damit dann auskommen.
  • Papiere rund ums Geld (Bescheide, Lohnzettel, Kontoauszüge etc.) regelmäßig zur Kenntnis nehmen, lesen, verstehen, überprüfen und aufbewahren.
  • Die eigenen Einkaufsgewohnheiten kennen lernen und strukturieren:
    • Muss an jedem Tag etwas eingekauft werden? Oder reicht einmal in der Woche?
    • Welchen Stellenwert hat Einkaufen und Konsumieren? Frustkäufe vermeiden, niemals hungrig Lebensmittel einkaufen gehen.
  • Einkäufe immer nur in bar bezahlen, nicht mit Geldkarte.
  • Bei größeren Anschaffungen vorher Preisvergleiche machen und Produkttests lesen.
  • Mahlzeiten vorplanen, Reste kreativ verwerten statt wegzuwerfen und Neues zu kaufen.
  • Immer Einkaufszettel machen und mitnehmen.
  • „Billigangebote“ sind manchmal gar nicht billig: Werbung kritisch wahrnehmen.
  • Mahlzeiten vorplanen, bei Obst und Gemüse auf preiswerte Saisonangebote je nach Jahreszeit achten.
  • Kochen lernen! Reste verwerten, kreatives „Restekochen“ üben.
  • Mit dem Rauchen aufhören.
  • Fahrrad fahren statt mit Bus und U-Bahn.
  • Das Girokonto nicht überziehen, immer aufpassen wieviel Geld noch drauf ist.
  • Einen Dispo nur im Notfall nutzen und dann möglichst schnell wieder ausgleichen.
  • Nur noch ein Prepaid-Handy nutzen.
  • Statt Fitness-Studio: Joggen oder in den Sportverein gehen
  • Gebrauchte Produkte kaufen (Second-Hand-Shop, Internet)
  • Bei Lebensmitteln ist am Regal in größerer Schrift der Stückpreis angegeben. Darunter steht in kleinerer Schrift der Preis pro Kilogramm oder Liter. Diese Angabe ermöglicht einen einfachen Preisvergleich mit ähnlichen Artikeln.
  • Auf Mogelpackungen achten und sich von diesen nicht täuschen lassen.
  • Wohngemeinschaft statt alleine in eine Wohnung ziehen.
  • Stromsparen, z. B. Stand-By-Betrieb vermeiden.
  • Stromanbieter wechseln.

Teilt euch in Gruppen auf. Lest die sich unten befindene Checkliste. Führt euch vor Augen und besprecht, was mit den einzelnen Tipps gemeint ist. Was findet Ihr gut und was weniger überzeugend? Sucht fünf Tipps heraus, die euch besonders gut gefallen und die Ihr für besonders sinnvoll haltet. Überlegt, wie Ihr Euren Mitschülerinnen und Mitschülern diese fünf Tipps am besten und überzeugendsten präsentieren könnt und setzt eure Idee um. Diskutiert eure Ergebnisse im Plenum.

Arbeitsblatt 3: Fallbeispiel Fatih

Aufgaben: Lies das nach einem echten Fall aus der Schuldnerberatung geschilderte Fallbeispiel. Welche Fehler hat Fatih gemacht? Was hätte er besser machen können? Notiere deine Ergebnisse z. B. in Form einer Mindmap oder Wortwolke und stelle sie zur Diskussion.

Fatih ist mit 17 Jahren von der Schule mit dem mittleren Schulabschluss abgegangen. Danach hat er einen Ausbildungsplatz als Beton- und Stahlbetonbauer gefunden. Die Berufsschule gefiel ihm gar nicht, auch seine Noten dort waren ziemlich schlecht. Nach dem ersten Ausbildungsjahr hat er die Ausbildung deshalb selbst abgebrochen.

Fatih hat dann im Alter von 19 bis 21 Jahren immer wieder Gelegenheitsarbeiten angenommen, die er meistens leider auch schnell wieder verloren hat. Er hat ziemlich ziellos gelebt. Einen Plan für sein Leben hatte er eigentlich nicht, er fand einfach alles dauernd zu anstrengend.

Als er 22 Jahre alt war, hatte er über mehrere Monate hinweg eine Arbeit. Die Bank hat ihm, nachdem zum dritten Mal in Folge sein Lohn auf dem Konto einging, ungefragt einen Dispo in Höhe von 1.500 € eingeräumt. Den hat Fatih auch sofort voll in Anspruch genommen.

Mit dem Geld hat er sich ein Auto gekauft, das wollte er schon lange haben. Fatih fuhr mit seinem Auto, ohne sich viele Gedanken über Straßenverkehrsregeln zu machen. Vor allem, dass er dauernd keinen Parkplatz bekam, ärgerte ihn. Deshalb parkte er sein Auto sehr oft an Stellen, wo zwar Platz war, das Parken aber nicht erlaubt. Insgesamt lagen nach 18 Monaten 12 Bußgeldbescheide wegen Falschparken und auch wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen vor. Fatih hat die Bußgeldbescheide teilweise weggeworfen. Die Kfz-Steuer hat er auch nicht bezahlt, deswegen wurde das Auto letztlich auch zwangsweise stillgelegt. Etwa zwei Monate vor der Stilllegung hat Fatih dann noch einen Unfall verursacht, er hatte vorher Alkohol getrunken. Das Auto war zu diesem Zeitpunkt auch nicht mit der vorgeschriebenen KFZ-Haftpflicht-Versicherung versichert, weil Fatih auch die Autoversicherung nicht bezahlt hatte. Er hatte die Versicherungspapiere verloren und wusste nicht mehr, wieviel er genau zahlen müsste und wohin der  Versicherungsbeitrag zu überweisen war. Die Versicherung hat dem verletzten Unfallgegner dessen Schaden bezahlt, fordert das Geld aber jetzt von Fatih zurück. Und Fatih ist wegen des Unfalls auch noch zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Fatih hat außerdem Schulden bei einer Telefongesellschaft und einem Fitnessstudio. Insgesamt war er dort nur zweimal zum Training. Um seinen Umgang mit dem eigenen Geld hat er sich nie wirklich Gedanken gemacht.

Fatih hat jetzt folgende Schulden:

Bank (Dispo) 1.431 €
Versicherung (Schadensersatz) 11.239 €
Bußgelder 1.200 €
Handyanbieter 686 €
Fitnessstudio 820 €
Finanzamt (Kfz-Steuer) 142 €
Ordnungsamt (Gebühr f. Stilllegung) 100 €
Staatsanwaltschaft (Geldstrafe) 2.000 €
Gesamt: 8 Gläubiger 17.618 €
Wo bleibt mein Geld? Über den Umgang mit dem eigenen Einkommen