Modul 1: Das muss ich haben! Werbung und Konsum

Baustein 2: DVD „Wach auf!“ – Vorschläge für den Musik- und Kunstunterricht

Zielgruppe: Sek. I, Klassen 8 – 10

Dauer: 2 Arbeitsblätter = jeweils 90 Minuten (plus Extra-Zeit, wenn eigene Musik oder z. B. eine eigene Werbekampagne entwickelt werden)

Materialien, Methoden: Filme, Arbeitsblätter, Rap-Text; Anhören, Ansehen und Analysieren eines Schulden-Rap-Zeichentrickfilms und von anderen Musik-Beispielen / Videos, Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit, Diskussion der Ergebnisse im Plenum, Projektvorschläge Kunstunterricht

Schulfächer: Musik, Kunst, Wirtschaft-Arbeit-Technik, Deutsch (Rap-Text / Umgangssprache)

Hinweise für die Lehrkraft

Der Zeichentrick-Rap „Wach auf!“ entstand 2008 / 2009 in Berlin. Er ist das Produkt eines Wettbewerbs zum Thema „Schuldenprävention bei Jugendlichen“. Die Schuldnerberatung der Arbeiterwohlfahrt AWO Berlin Spree-Wuhle e.V. hatte für das Projekt Jugendliche aus Friedrichshain-Kreuzberg mit Schuldnerberatern sowie Künstlern und Profis des Jugend- und Kulturzentrums Schlesische 27 e. V. zusammengebracht. In einem Workshop wurde über Konsum, Geld und Schulden gesprochen und diskutiert. Die gewonnenen Eindrücke wurden von den Jugendlichen und Künstlern schließlich in ein Plakat, in Musik, zwei Filme und einen Rap mit einem Zeichentrick-Film umgesetzt.

Ein solches Format ist auch im Schulunterricht durchführbar.
Es gibt Schuldnerberatungsstellen, die bereit sind, in den Unterricht zu kommen und aus ihrem Beratungsalltag zu berichten. Fragen Sie nach, erkundigen Sie sich ggf. bei den Landesarbeitsgemeinschaften Schuldnerberatung, in Berlin unter www.schuldnerberatung-berlin.de.

Video „Wach auf!“

Video „Die Falle“

Video „Die erste Wohnung“

Sie sind auch auf der MoneyCare-Homepage abrufbar und –solange der Vorrat reicht- auch als DVD kostenlos bestellbar bei AWO Berlin Spree-Wuhle e. V. / Schuldner- und Insolvenzberatung, per mail unter inso@awo-spree-wuhle.de.

Mit dem Arbeitsblatt 1 setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den oben genannten Filmen auseinander (Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit, Ergebnisse werden im Plenum diskutiert).

Der Rap kann auch einzeln im Musikunterricht behandelt werden, der Text ist am Ende dieses Bausteins abgedruckt.

Mit dem Arbeitsblatt 2 werden Musikstücke untersucht, die einen Bezug zu den Themen Konsum, Glück und Geld haben. Hier bietet sich Partner- oder Kleingruppenarbeit an.

Auch Im Kunstunterricht bietet es sich an, die Schüler eigene Ideen zum Thema „Werbung, Geld und Schulden“ umsetzen zu lassen. Es können zum Beispiel Kurzfilme entstehen, Collagen oder Plakate.

Eine andere Idee für den Kunstunterricht ist, Schüler eigene Werbung für ein eigenes ausgedachtes Produkt machen zu lassen.

Das Thema kann aber auch noch breiter in einem eigenen Projekt aufgezogen werden: Die Schülerinnen und Schüler überlegen, welche selbst herzustellenden Produkte oder Dienstleistungen sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus anderen Klassen (zum Beispiel in den Pausen oder auf dem Schulfest) verkaufen könnten. Smartphone-Hüllen aus Filz? Tablet- und Kochbuchhalter aus Holz? Selbstgebackenes in selbst hergestellter Verpackung? Buchumschläge, Lesezeichen? Schlüsselanhänger? Selbstbedruckte Schul-Shirts? Computer-Service oder Nachhilfe? Repair-Cafe oder Kleiderkreisel?

Es kann eine Bedarfsanalyse und „Kundenbefragung“ durchgeführt werden, ein Finanzplan wird erstellt. Dann werden die Produkte gestaltet. Danach wird überlegt, welche Werbemittel geeignet sein könnten und wie diese gestaltet werden sollen. Die Werbemittel werden dann realisiert und es wird festgelegt, wann und wo sie eingesetzt werden. Schließlich erfolgt der tatsächliche Abverkauf / die praktische Umsetzung. Eine anschließende „Kundenbefragung“ kann die Zufriedenheit der „Kunden“ und Verbesserungspotentiale untersuchen.

Arbeitsblatt 1

Seht euch die Filme aufmerksam an und beantwortet folgende Fragen

  1. Welcher der drei Filme hat Euch am besten gefallen? Begründet eure Wahl.
  2. Gebt den Textinhalt des Rap „Wach auf!“ mit eigenen Worten wieder. Was wollten die Jugendlichen mit ihrem Text sagen? Stimmt ihr der Botschaft zu? Oder seid ihr anderer Meinung? Nennt Argumente für Euren Standpunkt.
  3. Teilt euch in drei Gruppen auf. Jede Gruppe beschäftigt sich mit einem der Filme, so dass jeder Film von einer Gruppe bearbeitet wird. In eurer Gruppe sollt Ihr folgende Aufgaben bearbeiten. Wenn der Platz auf diesem Arbeitsblatt nicht reicht, nehmt ein Extra-Blatt dazu.
    1. Beschreibt den Inhalt des Films.
    2. Welche Botschaft wollten die Jugendlichen mit ihren Inhalten übermitteln?
    3. Mit welchen Stilmitteln und Bildern wird die Botschaft übermittelt?
    4. Erscheint euch der Film gelungen? Was hättet Ihr anders oder besser gemacht?
    5. Was fällt euch zum Thema „Schulden“ ein? Sammelt und strukturiert eure Ideen und Gedanken zum Beispiel in einem kurzen Text oder einer Mindmap.
    6. Was könnte das Thema „Werbung und Konsum“ mit dem Thema „Schulden“ zu tun
      haben?

Stellt anschließend eure Ergebnisse im Plenum vor.

Arbeitsblatt 2

Sucht euch eines der folgenden Lieder / Musikstücke aus oder sucht selbst nach einem anderen Song über Geld. Spielt den Song der ganzen Klasse vor und präsentiert dazu die Ergebnisse zu den unten abgedruckten Aufgaben.

Rich Girl / Gwen Stefani
Take the money and run / Steve Miller Band
Money/ Pink Floyd
Can’t buy me love / Beatles
Kaufen / Herbert Grönemeyer
Wieviel ist dein Outfit wert / Felix Kummer
Material Girl / Madonna
Hey Boss, ich brauch mehr Geld / Gunter Gabriel
Money, money, money / ABBA
Ich werde jetzt Millionär / Klostertaler
Geld essen / KIZ
Millionär / Die Prinzen

Hört das Lied / Musikstück / den Song aufmerksam an. Notiert den Inhalt in Stichworten. Benennt mindestens 3 verwendete Instrumente. Benennt den Musikstil. Welche Assoziationen und Gefühle weckt das Musikstück, welche Stimmung transportiert es? Beschreibt, warum euch das Lied gefällt oder nicht gefällt und benennt die „Botschaft“ des Stücks.

Raptext zum Rap „Wach auf!“

Text zum Rap „Wach auf!“
produziert im Rahmen des AWO Projektes .Moneycare – Pass auf Dein Geld auf“ Anlage 4 des Berichtes

Wach auf!

Hey, kann es sein, dass du dich das letzte mal gefragt hast,
warum du in deinem Leben noch nie richtig was gespart hast?
Und diese Realität fühlt sich jetzt an wie ein Kater.
Ich höre mich an wie’n Vater doch bin so was wie ein Berater.
Hey, du weißt, die Werbung verspricht dir ein schöneres Leben,
doch beachtet man die Kosten nicht, gibt es größere Schäden.
Erst nur kleingedruckt und vor Gericht dann ganz groß.
Hast’n Haufen Schulden am Hals, dann geht der Spaß los.
Jede Woche ist der Briefkasten Rand voll,
Rechnungen und Mahnungen und Ratenzahlung na toll!
Nur weil du schnell diese eine Unterschrift gemacht hast
und weil du nicht vorher über die Kosten nachgedacht hast.
Der Mensch ist eine Konsummaschine und feiert sich selbst damit.
Die Jagd ist eröffnet und es machen sogar die Eltern mit.
Es geht um bling bling, schick schick und ching ching
und am Ende ist in deiner Potte einfach nix drin!

Refrain

Wach auf, wach auf! Der Vertrag ist unterschrieben
Pass auf, pass auf! Denn die Rechnungen sind geblieben
Wach auf, wach auf! Dein Geld ist rausgeschmissen
Pass auf, pass auf! Werbung hat dich angeschissen

Hey kennste noch die Eine? Sie hieß Mandy, damals
hat sie sich nen Typen angelacht jetzt hat sie ihn am Hals.
Er hat Schulden bei der Bank und hat trotzdem eine dicke Karre,
cruised jeden Abend durch die Hood und macht’n Dicken damit
und jetzt will er an die Kohle von Mandy.
Er braucht’n neues Haus, neues Boot und ein Handy
und sie voll verliebt lässt ihm alles durchgehen.
Eröffnet ihm ein Konto und jetzt hat sie das Problem.
Der Prall wird immer fetter und die Potte immer leerer.
Dass sie keinen Cent mehr hat, merken sogar ihre Lehrer.
Und so kommt es, dass sie irgendwann zur Tat schreiten muss,
diesen Typen vor die Tür setzten und abschreiben muss.
Doch die Schulden bleiben, denn der Strom muss bezahlt werden,
sonst könnt’s in ihrer Bude bald ziemlich kalt werden.
Tja, das ist die Story von Mandy
und seitdem findet sie bestimmt keine Werbung mehr trendy.

Refrain

Und was bleibt? Hey, Geld ist nur Papier,
doch hast du nichts davon bist du arm und verlierst.
ls’n stetiger Prozess, der dich abhängig gemacht hat.
Kein zurück, weil Kapital sich selbstständig gemacht.
Der Geiz ist so geil und der Preis ist so heiß,
dass die meisten nicht peilen, wo das Hirn dabei bleibt.
Lass es regnen, das ist kein Leitsatz für dein Leben.
Wollte eure Meinung regen und mein Einsatz für euch geben.

Refrain

Modul 1(komplett): (pdf)
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Raptext zu „Wach auf!“: Download (pdf)
Modul 1: Das muss ich auch haben! Werbung und Konsum