Modul 1: Das muss ich haben! Werbung und Konsum

Baustein 9: Alkohol und Werbung

Zielgruppe: Sek. I, Klasse 8 – 10

Dauer: 90 Minuten / variierbar durch Auswahl der Aufgaben und evtl. Hausaufgabe

Materialien, Methoden: Von der Lehrkraft zur Verfügung gestellte Werbungsbeispiele zum Thema Alkohol z. B. aus Zeitschriften, Zeitungsartikel „Studie zum Rauschtrinken“, Arbeitsblatt; Analyse des Zeitungsartikels und der Werbebeispiele, eigene Recherche der SuS im Internet, Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im Klassenplenum. Die Lehrkraft legt fest, in welcher Form das Aufgabenblatt bearbeitet werden soll, unser Vorschlag: Stationenarbeit, einzelne Aufgaben können auch als Hausaufgabe aufgegeben werden (vor allem 5 – 7). In den Aufgaben 5 bzw. 6 geht es um Werbung für Tabakprodukte bzw. ungesunde Lebensmittel, also um anknüpfende Themen. Diese können auch als Hausaufgaben aufgegeben werden.

Schulfächer: Deutsch, Ethik, Sozialwissenshaften/ Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft-Arbeit-Technik

Hinweis für die Lehrkraft

Die Schülerinnen und Schüler lesen den unten abgedruckten Online-Artikel. Das geschieht entweder durch lautes und ggf. abwechselndes Vorlesen in der Klasse oder durch stille Einzelarbeit. Die danach folgenden Aufgaben können in Einzel- oder Partnerarbeit bearbeitet werden. Die Aufgaben 5 – 7 eignen sich auch als Hausaufgaben. Unser Vorschlag für die Durchführung ist Stationen-Lernen. Dazu werden die einzelnen Aufgaben auf jeweils verschiedenfarbiges Papier ausgedruckt, jeder SuS soll jede Aufgabe erhalten können. Die SuS bilden Kleingruppen oder arbeiten in Partnerarbeit. Sie suchen sich aus, mit welcher Aufgabe sie beginnen und holen diese jeweils ab. Dabei sind die Aufgaben 1 – 4 Pflichtaufgaben und müssen von allen bearbeitet werden. Die Aufgaben 5 – 7 werden bearbeitet, wenn noch Zeit zur Verfügung steht. Alternativ können diese Aufgaben (oder eine Auswahl davon) auch als Hausaufgabe aufgegeben werden. Wenn alle SuS die Aufgaben 1 – 4 bearbeitet haben, spätestens aber nach 45 Minuten Arbeit an den Aufgaben kehren alle SuS an ihre normalen Sitzplätze zurück. Nun erfolgt die Präsentation und Diskussion zu den Arbeitsergebnissen.

Abschließend können folgende Fragen an die SuS erörtert werden:

  • Wie ist es euch beim Stationen-Lernen ergangen?
  • Was hat euch besonders gefallen?
  • Was ist euch besonders gut gelungen?
  • Wo hattet ihr ggf. ein Aha-Erlebnis?
  • Was war schwierig, wo hättet ihr mehr Orientierung und Hilfe gebraucht?
  • Was habt ihr heute gelernt?

Onlineartikel von ntv

Lest den Onlineartikel von ntv vom 06. 10.2015 (Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/TV-Werbung-fuer-Alkohol-verfuehrt-Jugendliche-article16078366.html)

Studie zum Rauschtrinken-TV-Werbung für Alkohol verführt Jugendliche

Betrinken sich Jugendliche eher, wenn sie häufig Werbespots für Bier, Wein und Schnaps sehen? Im Rahmen einer Kampagne gegen Alkohol befragen Kieler Forscher 1.500 Schüler.

Alkoholwerbung im Fernsehen verführt Kinder und Jugendliche nach einer Studie von Kieler Wissenschaftlern zum Rauschtrinken. Das häufige Sehen von TV-Werbespots erhöhe das Risiko des sogenannten Koma-Saufens bis zu viermal, teilte die DAK-Gesundheit in Hamburg mit. In Kooperation mit der Krankenkasse hatte das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (ITF-Nord) zwischen 2008 und 2011 etwa 1.500 Schüler im Alter von 12 bis 16 Jahren aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Brandenburg befragt.
Bei den Befragten, die am wenigsten Werbung mit Alkohol sahen, hatten der Studie zufolge 6,2 % mehr als fünf Rauscherlebnisse in dem Befragungszeitraum. Bei den Teilnehmern, die am häufigsten TV-Spots für Bier, Wein und Schnaps gesehen hatten, lag die Rauschquote bei 24 Prozent und damit viermal so hoch.
Die Langzeituntersuchung bestätigt nach Angaben der DAK-Gesundheit zudem, dass ein riskanter Alkoholkonsum ein verbreitetes Phänomen in Deutschland ist. Die Hälfte der teilnehmenden Schüler habe über ein erstmaliges Rauschtrinken –das sind mindestens fünf alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit- innerhalb von 30 Monaten berichtet. 11 % der Mädchen und 18 % der Jungen gaben an, sie hätten sogar mehr als fünf Erfahrungen mit derartig massivem Alkoholkonsum.
Unsere Studie zeigt, dass Alkoholwerbung von Jugendlichen nicht nur wahrgenommen wird“, erläuterte der Suchtexperte der DAK-Gesundheit, Ralf Kremer. „Die Werbung kann vielmehr als unabhängiger Risikofaktor für die Initiierung des häufigen Rauschtrinkens im Jugendalter angesehen werden“. Die Krankenkasse und das IFT-Nord, die seit sechs Jahren auch eine gemeinsame Anti-Alkohol-Kampagne betreiben, plädierten für Werbeverbote und die Erziehung der Kinder zu einem kritischen
Umgang mit den Werbespots.

Arbeitsblatt: „Alkohol und Werbung“

Bearbeitet die folgenden Aufgaben. Wenn der Platz für eure Antworten nicht reicht, nehmt ein Extrablatt dazu. Stellt eure Ergebnisse danach der Klasse vor und diskutiert darüber im Plenum.

  1. Was steht in dem Zeitungsartikel? Fasse den Inhalt in eigenen Worten kurz zusammen.
  2. Wo und mit welchen Werbemitteln wird in Deutschland für Alkohol geworben? Beschreibe ein Beispiel. Welchen Inhalt hat die von dir ausgewählte Werbung, welche Stilmittel verwendet sie? Was verspricht die Werbung? Wird dieses Versprechen durch den Kauf und Konsum des Produkts vermutlich eingehalten oder eher nicht? Warum hat gerade eine Krankenkasse eine solche Studie in Auftrag gegeben? Was meinst du zu dem Artikel?
  3. Wo, wann und warum wird überhaupt Alkohol getrunken? Was können negative Folgen von übermäßigem und häufigem Alkoholkonsum sein? Für wen entstehen negative Folgen? Was sagt das Jugendschutzgesetz zum Konsum von Alkohol? Recherchiere dazu bei Bedarf im Internet.
  4. Sollte Alkoholwerbung verboten oder eingeschränkt werden? Wenn du für ein Verbot oder eine Einschränkung bist: Begründe und nenne Argumente. Welche Einschränkungen findest du sinnvoll? Wenn du Einschränkungen oder ein Verbot nicht sinnvoll findest, begründe ebenfalls deine Meinung.
  5. Recherchiere die Meinung des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft ZAW zum Thema Werbung für Alkohol im Internet. Fasse diese Meinung in eigenen Worten zusammen. Bewerte die Position des ZAW und stelle deine eigene Meinung dazu mit deinen Argumenten in einem kurzen Artikel für eine Schülerzeitung dar.
  6. Ist Werbung für Zigaretten in Deutschland erlaubt? Gibt es verschiedene Regelungen zu Tabak-Zigaretten und E-Zigaretten? Recherchiere dazu im Internet und stelle die aktuelle Rechtslage mit eigenen Worten dar. Wie äußert sich dazu der Deutsche Zigarettenverband? Was sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO dazu? Stelle die Positionen und die jeweiligen Argumente dazu dar. Welche Regelungen würdest du empfehlen? Begründe deine Meinung.
  7. Sollten Lebensmittel auf der Verpackung deutliche Angaben über den im Produkt enthaltenen Zucker-, Salz- und Fettgehalt haben? Erarbeite Argumente dazu. Recherchiere im Internet das Thema „Ampelkennzeichnung für Lebensmittel / Nutri-Score“ und dokumentiere, wo du dich informiert hast. Beschreibe, welche Informationen Verbraucher durch Nutri-Score erhalten sollen und wie das funktioniert. Wie wird der Nutri-Score berechnet? Ist die Nutri-Score-Angabe für alle Lebensmittel verpflichtend vorgeschrieben? Wäre eine verpflichtende Regelung deiner Meinung nach sinnvoll und warum / warum nicht? Findest du selbst den Nutri-Score nützlich? Begründe.
Modul 1 (komplett): (pdf)
Arbeitsblatt: „Alkohol und Werbung“ Download (pdf)
Modul 1: Das muss ich auch haben! Werbung und Konsum