Modul 1: Das muss ich haben! Werbung und Konsum

Baustein 8: Gesund essen?!

Zielgruppe: Sek. I ab Klasse 8, zusätzlicher Projektvorschlag im Fach Kunst ab Klasse 7

Dauer: Test mit Auswertung: 45 Minuten; zusätzlicher Projektvorschlag Kunst ca. 6 Schulstunden

Materialien, Methoden: Arbeitsblatt / Test, Lösungsblatt; Einzel- oder Partnerarbeit, Auswertung im Klassenplenum. Dieser Baustein erfordert nur wenig Vorbereitung und ist auch für eine Vertretungsstunde geeignet. Zusätzlicher Projektvorschlag für den Kunstunterricht: Foto-Projekt, Erstellen eines Plakats oder einer Schulausstellung. Zusätzliche Empfehlung für einen Film / DVD in den untenstehenden Hinweisen

Schulfächer: Deutsch, Ethik, Sozialwissenschaften / Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft-Arbeit-Technik, Kunst

Hinweis für die Lehrkraft:

Ein Teil unseres täglichen Konsumverhaltens betrifft unsere Ernährung und den Einkauf von Lebensmitteln. Auch hier treffen wir auf Werbung. Daher ist auch bei diesem Thema eine kritische Konsumkompetenz wichtig. Wer sich gesund ernähren will, muss sich informieren und Werbung zu Lebensmitteln, auch zu deren Verpackung, kritisch hinterfragen können. Auch ökologische und ethische Fragen können sich stellen.

Dabei soll es an dieser Stelle nicht darum gehen, eine bestimmte Ideologie darzustellen. Ob „Bio“ besser ist, ob Fast-Food immer ungesund ist oder ob eine vegetarische Ernährung die bessere Ernährung ist, kann mit Recht diskutiert werden, soll an dieser Stelle aber nicht umfassend ergründet werden. Solche wichtigen Fragen sollten in den Themenfeldern „Gesunde Ernährung“ und „Nachhaltiger Konsum“ vertieft behandelt werden. Dieser Baustein dient vielmehr dazu, die Schüler überhaupt für das Thema zu interessieren und einen kritischen Grundansatz im Hinblick auch auf Werbung für Lebensmittel zu erwerben.

Wenn Sie mehr wissen wollen, finden Sie sehr gute Informationen beispielsweise bei www.lebensmittelklarheit.de. Gute Informationen finden Sie auch bei https://www.foodwatch.org/de und in der Zeitschrift Ökotest, die zum Beispiel auch in vielen Büchereien erhältlich ist.

Zum Thema „Nachhaltiger Konsum“ von Lebensmitteln gibt es die sehr empfehlenswerte DVD „We
feed the world- Essen global“
, in der der Herstellungsweg verschiedener Lebensmittel wie z. B. der Tomate verfolgt wird. Der dokumentarische Film, der sich jeder Polemik enthält und ausschließlich auf Fakten und Bilder setzt, informiert über die Bedingungen moderner Massenproduktion von Lebensmitteln in Zeiten von Industrialisierung und Globalisierung und ist auch für den Gebrauch in Schulen sehr gut geeignet (siehe dazu auch Baustein 6).

Das Arbeitsblatt soll in Einzel- oder Partnerarbeit bearbeitet werden. Eine Recherche z. B. im Internet sollte dabei erlaubt werden. Die Auswertung erfolgt anschließend im Plenum. Ergänzende Hinweise finden Sie im Lösungsblatt. Es wäre ideal, für den Unterricht je eine Packung „Heiße Tasse- Huhn mit Nudeln“ und „Knorr Hühnersuppe mit vielen Nudeln“ mitzubringen.

Interaktives Arbeitsblatt: „Gesund essen - Gesund bleiben“

Zusatzvorschlag für Lehrkräfte / Projekt im Kunstunterricht:

In dem Fotoband „Werbung gegen Realität“, Eichborn Verlag 2012 (leider nur noch antiquarisch erhältlich) hat der Fotograf Samuel Müller einhundert Fertigprodukte und Fertiggerichte wie z. B. Heringssalat, Frühstücksfleisch aus der Dose, Pizza oder Ravioli eingekauft und in der geschlossenen Verpackung fotografiert. Dann hat er die Gerichte nach Packungsbeilage zubereitet und wieder fotografiert.

Die Ergebnisse stellt er jeweils gegenüber, ohne sie zu werten: Links die Verpackung = rechts die Realität. Guten Appetit! Die Fotos sprechen für sich und zeigen in vielen -nicht allen- Fällen, wie Werbung, hier die Verpackung der Fertiggerichte, uns irreleiten kann.
Diese Idee kann für den Kunstunterricht aufgegriffen werden. Die Schülerinnen und Schüler teilen sich ggf. in Gruppen auf. Sie überlegen und entscheiden, welche Fertigprodukte oder -gerichte sie auswählen möchten. Sie planen, wie die Fotografien angefertigt werden sollen (u. a. zu den Bedingungen der Lichtverhältnisse, dem möglichst neutralen Bildhintergrund; soll das später fertig zubereitete Gericht noch in der Verpackung oder angerichtet auf einem neutralem weißen Teller fotografiert werden etc.).
Eventuell kann der Kauf der ausgesuchten Fertiggerichte über den Schuletat finanziert werden? Die ausgewählten Fertiggerichte werden im ersten Schritt im Unterricht nach den entwickelten Vorgaben in der ungeöffneten Verpackung fotografiert.

Im nächsten Schritt wird das Fertiggericht dann ausgepackt und –soweit vom Hersteller vorgegeben- nach Packungsanleitung zubereitet und wiederum fotografiert. Das kann in der Schule passieren, wenn dort eine Küche oder Herdplatte vorhanden ist.
Wenn man das Produkt nicht zubereiten muss (z. B. Hering in Tomatensoße), wird nur die geöffnete Büchse fotografiert, ggf. auf einem Teller (vorher besprechen und festlegen).

Alternativ (=vor allem wenn in der Schule keine Küche vorhanden ist) kommt dieser Schritt des Zubereitens und Fotografierens auch als sich anschließende Hausaufgabe in Betracht. Dann muss vorab besonders das „Wie“ des Fotografierens besprochen und umgesetzt werden (= parallele Bedingungen wie beim Fotografieren der ungeöffneten Verpackung: Licht, Hintergrund…)

Zum Schluss wird im Unterricht in der Schule ein Plakat oder eine Schul-Ausstellung mit allen Fotografien „Vorher- Hinterher: Werbung gegen Realität“ gestaltet.

Modul 1 (komplett): (pdf)
Arbeitsblatt: „Gesund essen - Gesund bleiben“ Download (pdf)
Lösungen: „Gesund essen- Gesund bleiben“ Download (pdf)
Zusatzvorschlag für Lehrkräfte / Projekt im Kunstunterricht: Download (pdf)
Modul 1: Das muss ich auch haben! Werbung und Konsum